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6.7.2023
Quiet Quitting vs. Loud Quitting und wie man dagegen steuert
Es ist noch nicht lange her, dass sich Quiet Quitting als Sammelbegriff für Mitarbeitende etabliert hat, die nur noch die grundlegenden Aufgaben ihrer Position übernehmen. Was die Diskussion bereits sehr früh schwierig gemacht hat, ist, dass die Basis für dieses Verhalten ja grundsätzlich nachvollziehbar und richtig ist.
Manche Unternehmen erwarten Arbeitsleistungen, die der Position und dem Gehalt des Arbeitnehmenden einfach nicht entsprechen. Allerdings trifft das nicht auf alle Quiet Quitter zu. Wie macht man hier also die Unterscheidung zwischen legitimen Protesten und bewusster Underperformance? Eine Frage, die bis heute nicht beantwortet wird.
Trotzdem hat sich der Begriff, auch aufgrund der viralen Verbreitung, inzwischen als Synonym für nicht engagierte Mitarbeitende etabliert – und steht seit Neuestem dem Loud Quitting gegenüber.
Während Quiet Quitter sich passiv auf das Mindestmaß konzentrieren, sprechen Loud Quitter ihr Unbehagen laut aus und arbeiten im schlimmsten Fall aktiv gegen den Unternehmenserfolg.
Das erschreckende daran: Laut dem State of the Global Workplace 2023 Report von Gallup sind dies weltweit bereits 18% der Arbeitnehmenden.
Globaler Trend, lokale Unterschiede
Schaut man sich den aktuellen Report an, fallen einem zunächst zwei Punkte auf – zum einen sind mehr als 3 von 4 Mitarbeitenden unzufrieden und fallen in das Quiet Quitting oder sogar Loud Quitting Lager, zum anderen gibt es starke lokale Unterschiede.
Ein Blick auf die europäischen Zahlen zeigt, dass wir Glück im Unglück haben. Zwar haben hier im globalen Vergleich noch mehr Menschen mit ihrer Arbeit abgeschlossen – nur 13% sagen, sie sind engagiert – aber der Großteil hat “nur” leise gekündigt.
Auch bei der Wechselwilligkeit sieht es in Europa vergleichsweise glimpflich aus. Zwar ist jeder Dritte aktiv auf der Suche nach einem neuen Job, global betrachtet sind es jedoch 51% der Arbeitnehmenden.
Auf den ersten Blick sind dies erschreckende Zahlen, aber der hohe Anteil an Mitarbeitenden, die “nur” Quiet Quitting betreiben, ist ein großer Vorteil für Europa. Denn laut dem Report sind diese Arbeitnehmenden bereit, ihre Einstellung zum Unternehmen zu verändern.