HAGEN, WITTEN, BERLIN – Dennis Ortmann im Interview
Für unser Treffen mit dem gebürtigen Hagener Dennis Ortmann haben wir das italienische Weinhaus und Restaurant Enotria in Hagen ausgesucht. Bei Bruschetta und frischer Pasta erzählt uns der Weltenbummler Ortmann, wieso es ihn nach sechs Jahren Neuseeland und einiger Zeit in London zurück nach Deutschland verschlagen hat, wo er heute als Mitbegründer des Start-ups Lunchio die Hauptstadt unsicher macht.
Dennis Ortmann reist mit dem Zug an. Vor unserem Treffen in Hagen war der Mitbegründer von Lunchio – einem Start-up mit Sitz in Berlin, das mithilfe von digitalen Essensmarken eine smarte Lösung zur Mitarbeiterverpflegung bieten will – in Köln unterwegs, um sein Unternehmen zu promoten. Wir sind an diesem Tag also nicht die erste Station für den Jungunternehmer. „Ich reise häufig quer durch Deutschland, um Lunchio vorzustellen. Zurück in meine Heimat Hagen zu kommen, ist dabei aber immer etwas Besonderes. Nach unserem Treffen werde ich auch gleich das Wochenende bei meinen Eltern verbringen“, verrät Ortmann seine Pläne.
Bisheriger Werdegang
Reisen ist für Ortmann seit Beendigung der Schule ein wichtiger Teil seiner DNA und eine große Leidenschaft. Als wir die Vorspeise verköstigen – das italienische Feinkostrestaurant Enotria tischt köstliche Bruschetta auf – erzählt uns der Gründer mehr: „Was viele nicht wissen ist, dass ich nach meiner Schulzeit erstmal eine klassische Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Märkischen Bank in Hagen absolviert habe. Ich wollte etwas Handfestes lernen und war es auch erstmal leid, die Schulbank zu drücken. Deshalb stand ein Studium nicht direkt auf meiner Wunschliste. Die Zeit in der Bank fand ich sehr lehrreich und spannend. Ich hatte tolle Kolleg:innen und Vorgesetzte und hätte die berufliche Laufbahn als Banker auch durchaus weiter verfolgen wollen – wäre da nur nicht diese lästige Anzugpflicht gewesen“, schmunzelt Ortmann. Dass der Mittdreißiger jeden Tag mit Schlips und Sakko zur Arbeit geht, können auch wir uns beim besten Willen nicht vorstellen.
Nach Beendigung der Ausbildung folgt er dem Wunsch, frei von jeglichen Zwängen zu sein und reist für ein Jahr nach Neuseeland. „Aus meinem Work-and-Travel-Jahr wurden insgesamt sechs Jahre, die ich in Neuseeland als Angestellter einer Bootstouren-Gesellschaft verbrachte. Jeden Tag habe ich draußen in der Natur verbringen dürfen und als das Jahr rum war und ich erstmal wieder nach Deutschland reisen musste, ist der Kontakt zum damaligen Chef bestehen geblieben. Er versprach, den Job auf dem Schiff freizuhalten.“ Ortmann macht kurzen Prozess und reißt seine Zelte in Hagen für die nächsten sechs Jahre ab. Er wusste aber immer, dass es ihn irgendwann wieder in die Heimat verschlagen wird. Nach der Zeit in Neuseeland und weiteren zwei Jahren in London kommt er zurück und beginnt ein Studium an der Uni Witten/Herdecke.
Dennis Ortmann, Hrmony